FREIBURGER FENSTER am 11.07.2022 um 20 Uhr im Koki Freiburg: Drei Filme von Sarah Moll

 

Im Juli stellen wir die Freiburger Filmemacherin Sarah Moll mit drei Filmen vor.
Nach jedem Film findet ein kurzes moderiertes Filmgespräch mit ihr statt.

1.   Verschiedene Arten der Liebe (D 2021, 29 Min.)
„Eine Holzschatulle voller Liebesbriefe, die sie mir am Ende ihres Lebens anvertraute. 76 Jahre lang hütete Lore Krajewski, meine Großmutter, ihr ganz persönliches Geheimnis. Auf ihren Wunsch hin begann ich, ihr aus den Briefen vorzulesen und mit ihr einzutauchen in die Zeit ihrer ersten großen Liebe während des Zweiten Weltkriegs, die sie nie mehr losließ. Eine Geschichte, von der niemand in der Familie ahnte“, erzählt die Filmemacherin Sarah Moll.
Die Regisseurin begibt sich zusammen mit ihrer fast 100-jährigen Großmutter auf die Suche nach Spuren ihrer bewegten Vergangenheit. Eine charismatische Frau, die sich mit täglichem Treppen-Training fit hält, die dafür kämpft, nicht ins Altersheim zu müssen; und die sich immer noch nach ihrer ersten Liebe sehnt. Warum strahlt diese Jugendliebe am Ende des Lebens nach? Stärker als die Erinnerung an 39 Jahre Ehe mit ihrem späteren Mann? Warum stellte Lore als junge Frau den Zweiten Weltkrieg nicht in Frage, auch nachdem ihre große Liebe gefallen war? Das vertrauensvolle Verhältnis zwischen der Autorin und ihrer Großmutter ermöglicht ungeschminkte Fragen und verblüffend ehrliche Antworten. Der Dokumentarfilm zeigt Geschichte aus weiblicher Perspektive, auf überraschende, ungewöhnliche und berührende Art und Weise. Lore, eine Frau, die ihr Leben nach dem Verlust neu denken musste, steht stellvertretend für eine ganze Generation von Frauen, die ihre Männer im Krieg verlor.

2.   Die NO-GO-AREA (D 2018, 29 Min.)
ein Filmporträt über den Stühlinger Kirchplatz in Freiburg. Für manche Menschen ist er ein Ort der Freiheit, um sich auszutauschen, Kunst zu machen oder Nächstenliebe zu praktizieren. Es kommt immer auf die Perspektive an. Der Kurzfilm ist ein Teil des Freiburger Episodenfilm-Projekts von mehreren Filmemacher*innen.

What life should be about – Radkuriere in Europa (D 2021, 18 Min.)
Vier junge Menschen aus Europa, die als Radkuriere arbeiten und die eines verbindet: die Leidenschaft für das Radfahren. Sie fahren am Tag bis zehn Stunden Rad – auf überfüllten Straßen, bei Regen, Wind und im Schneematsch. Welche Faszination macht ihre Arbeit in den Metropolen Europas aus? Dass sie schlecht bezahlt werden und viel riskieren, stimmt. Und doch ist da dieses Gefühl von Freiheit…