FREIBURGER FENSTER, 03.04.23 um 20 Uhr im KoKi Freiburg: LE NUAGE FOU und SECOND BODY

Das Freiburger Fenster stellt im April 2023 zwei Freiburger Tanzprojekte filmisch vor:
das inzwischen geschlossene Theater „Le Nuage Fou“ und das Projekt SECOND BODY.

Le Nuage Fou
– ein Film von Bernd Schumacher und Christof Schwab (D 2022, 16 Min.)

 In der 16-minütigen Kurzdokumentation LE NUAGE FOU geht es um das letzte Jahr vor der Schließung des gleichnamigen Freiburger Butoh-Theaters.
Die Dokumentation wirft einen ungewöhnlich nahen und einfühlsamen Blick auf einen Ort für – manchmal skurril wirkende – Kunst. Das Theater bot über zehn Jahre eine Bühne für Musik, Tanz, Begegnung und Austausch für Kunstinteressierte.
Der Film begleitet die Entwicklung des letzten Stücks im Theater, gepaart mit Interviewszenen der Inhaberin Lucie Betz und dokumentiert durch wunderschöne, ruhige Bilder von Bernd Schumacher in schwarz-weiß. Das Nuage Fou ereilte 2022 dasselbe Schicksal wie viele Kunst- und Kultureinrichtungen in Freiburg als der Mietvertrag gekündigt wurde. Die Dokumentation ist ein atmosphärischer Rückblick auf die zehnjährige Arbeit an diesem Ort und stellt auch die Frage: Warum brauchen wir Orte, an denen Kunst entstehen kann?

 

SECOND BODY
– ein Film von Emi Miyoshi und dem SHIBUI Kollektiv (D 2022, 41 Min.)

 Künstlerische Leitung | Konzept | Regie: Emi Miyoshi, Kamera: Marc Doradzillo,
Tänzerinnen & Assistentinnen: Unita Gay Galiluyo, Anna Kempin
Dramaturgie: Monica Gillette, Bild und Kostüm: Charlotte Morache, Projektassistenz: Ann-Kathrin Harr
Teilnehmer*innen: Balduin Bollin, Renate Brender, Edith Dewachter, Christel Jax, Beate Kiefer, Carmen Wörn, Gaby Zeis-Viroli

Ausgangspunkt der Videoperformance SECOND BODY des SHIBUI KOLLEKTIV ist die intensive Beschäftigung mit den Konsequenzen sozialer Isolation und Vereinsamung einer älteren Generation 60+ in Zeiten der Pandemie. Sie gibt Einblicke in persönliche Erfahrungen über die forcierte Einsamkeit und Distanz von körperlicher Nähe und Berührung und der damit aufkommenden Sehnsucht nach der Intimität zwischenmenschlicher Nähe.
SECOND BODY lotet das Verhältnis von Nähe und Distanz aus und untersucht die Ambivalenz und Möglichkeiten, wie sich Kontakte und zwischenmenschlichen Berührungen ergeben können. Lässt sich eine Berührung auch ohne physische Nähe erzeugen? Bieten Imitationen oder textile Hüllen eine Alternative, um körperliche Nähe erfahrbar zu machen?
SECOND BODY versteht sich als Rechercheprojekt und Performance und wurde in Begegnungen mit Laien-Tänzer*innen und professionellen Tänzerinnen erarbeitet.

Im Anschluss an die Vorführung findet ein Filmgespräch mit den Macher*innen der beiden Filme statt.

SECOND BODY